Lasertherapie

Die Erfindung des LASER (Light Amplification by Stimulated Emission of Radiation) in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts hat zunächst die Therapie, später auch die Diagnostik in der Augenheilkunde revolutioniert.

Laser sind aus der augenärztlichen Praxis heute nicht mehr wegzudenken. Thermische Effekte an der Netzhaut und anderen Geweben des Auges, destruktive Wirkungen an der Hornhaut, in der Kammerwinkelregion sowie an Netzhaut und Aderhaut sind Standard-Therapieformen für die Behandlung einer Vielzahl von Augenerkrankungen geworden.

Argon-Laser zur Netzhaut-Therapie

Durch die Anwendung des Lasers auf das unter der Netzhaut gelegene Pigmentepithel kommt es zu einer örtlich definierten Entzündungsreaktion mit anschließender Narbenbildung der angrenzenden Schichten. Dadurch können Netzhautlöcher und beginnende Netzhautablösungen wirksam und „un-
blutig“ dauerhaft erfolgreich behandelt werden.

Bei der diabetischen Retinopathie kommt es mit einer vergleichbaren Methode zur Vernarbung definierter Netzhautbereiche mit einer Stabilisierung der stoffwechselbedingten Schädigungen.

Argon-Laser zur Glaukom-Therapie

Durch die Anwendung des Lasers im Bereich des Kammerwinkels (dem Ort des Abflusses von Kammerwasser aus dem Augapfel) in der vorderen Augenkammer kommt es zu einer definierten Gewebeveränderung, die den Abflussweg der Kammerflüssigkeit verbessert und damit zu einer Augeninnendrucksenkung und somit zur Therapie des Glaukoms führt.

Yag-Laser zur Nachstar-Therapie

Die Anwendung des YAG-Lasers ermöglicht die einfache, ungefährliche und unblutige Therapie des nach der Operation des grauen Stars häufig auftretenden sog. Nachstars. Dabei handelt es sich um die erneute Wucherung von Linsengewebe, die einmalig und damit endgültig mit dem YAG-Laser behandelt wird.

Yag-Laser zur Glaukom-Therapie

Bei einer Sonderform des grünen Stars, dem sog. Engwinkel- oder Winkelblock-Glaukom, kommt es durch die unveränderlichen anatomischen Verhältnisse im betroffenen Auge zu einem mechanischen Verschluss des für den Abfluss von Flüssigkeit aus dem Augeninnenraum verantwortlichen Kammerwinkels. Mit dem YAG-Laser kann dieses Problem ursächlich und endgültig sowie unblutig behandelt werden.

Bildquelle: OCULUS

SELEKTIVE-LASER-TRABEKULOPLASTIK (SLT) ​

Die Selektive-Laser-Trabekuloplastik (SLT) ist eine schnelle und effiziente Lasertherapie, die zur Reduzierung des Augeninnendrucks beim Grünen Star (Glaukom) angewandt wird. Beim Grünen Star wird durch einen Anstieg des Kammerwassers im Auge und dem daraus entstehenden erhöhten Augeninnendruck der Sehnervkopf geschädigt. Die SLT wird oft bei Offenwinkelglaukom, Pseudoexfoliationsglaukom oder Pigmentglaukom durchgeführt.

Lasertherapien sind sehr risikoarm und werden häufig chirurgischen Eingriffen vorgezogen. Die kurzen und sanften Laserimpulse der SLT wirken auf die Pigmentzellen des Trabekelwerkes ein, wodurch eine Verbesserung des Kammerabflusses erzeugt wird, ohne den Fluss des Kammerwassers zu schädigen. Die melaninhaltigen Pigmentzellen werden durch den natürlichen Heilungsprozess regeneriert, wodurch ein ungehemmter Kammerwasserabfluss wiederhergestellt wird. Folglich wird der Augendruck gesenkt.

Die Laserbehandlung wird ambulant unter lokaler Betäubung in der Praxis durchgeführt und dauert meistens nicht länger als fünf Minuten.

Die Selektive-Laser-Trabekuloplastik eignet sich besonders für Patientinnen und Patienten, die auf Glaukomtropfen allergisch reagieren oder Schwierigkeiten beim Tropfen haben. Darüber hinaus gibt es aber auch Kombinationsbehandlungen von Tropfen und Lasertherapie. Die SLT ist eine weltweit anerkannte Behandlungsmethode für Betroffene mit Offenwinkelgaukom. Sie kann, falls nötig, mehrfach wiederholt werden. Mit Hilfe dieser innovativen Lasertherapie kann die Lebensqualität stark verbessert werden, da nach dem Eingriff kein lästiges Tropfen der Augen mehr nötig ist. 

Behandlungsablauf einer Lasertherapie

Nachdem Sie eine lokale Betäubung durch Tropfanästhesie bekommen haben, geht der Eingriff los. Es wird ein Kontaktglas auf Ihr Auge gesetzt. Die Laserimpulse sind für Sie nicht schmerzhaft. Sie nehmen jedoch eine Folge verschiedenfarbiger Lichtblitze wahr, die teilweise blenden können. Die Sitzdauer beträgt durchschnittlich 5 bis 10 Minuten. Nach der Behandlung legen wir Ihnen einen schützenden Verband auf das Auge. Diesen können Sie am nächsten Tag wieder abnehmen. In seltenen Fällen kann das Auge nach dem Eingriff lichtempfindlich oder gereizt sein und Sie verspüren im vorderen Augenabschnitt einen leichten Druckschmerz. Dieser ist aber nur von kurzer Dauer.

Die Behandlung kann bei Bedarf alle ein bis eineinhalb Jahre wiederholt werden.

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